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In den Niederlanden sorgt derzeit ein politischer Vorstoß für Aufsehen: Die Regierung will Google stärker in die Pflicht nehmen, wenn es um Werbung für nicht lizenzierte Online Glücksspielanbieter geht. Trotz einer bestehenden Whitelist, die legale Anbieter bevorzugt, schaffen es zahlreiche illegale Online Casinos weiterhin, ihre Werbung in den Suchergebnissen zu platzieren.

Vor allem auf Suchbegriffe wie „Online Casino ohne Cruks“ oder „Glücksspiel ohne Sperre“ stoßen Nutzer regelmäßig auf Anbieter, die keine niederländische Lizenz besitzen. Die Politik reagiert nun mit dem Vorschlag, dass Google gesetzlich dazu verpflichtet werden soll, ausschließlich für durch die niederländische Glücksspielbehörde (KSA) lizenzierte Anbieter Werbung zuzulassen.

Google unter Druck – aber nicht machtlos

Google hat bereits Maßnahmen getroffen, um die Glücksspielwerbung auf legale Anbieter zu beschränken. Eine Whitelist ermöglicht nur lizenzierten Unternehmen, entsprechende Anzeigen zu schalten. Doch offenbar gelingt es illegalen Plattformen immer wieder, die Regeln zu umgehen. Google selbst räumt diese Schwächen ein und kündigte an, künftig härter gegen Regelverstöße vorzugehen.

Das Unternehmen steht unter Beobachtung – nicht nur durch politische Akteure, sondern auch durch Medien und Spielerschutzorganisationen. Gleichzeitig ist unklar, inwieweit Google überhaupt verpflichtet werden kann, Inhalte im Einklang mit nationalen Glücksspielgesetzen zu filtern, ohne gegen EU-Recht zu verstoßen.

Der Schwarzmarkt bleibt ein Problem

Ein zentrales Problem bleibt: Die hohe Nachfrage nach illegalen Angeboten. Laut dem niederländischen Branchenverband KVA (Kansspelautoriteit Affiliates) sollen bis zu eine Million Niederländer regelmäßig auf nicht regulierte Glücksspielseiten zugreifen. Vor allem Angebote ohne das staatliche Spielersperrsystem Cruks sind beliebt, da sie Spielern eine Flucht aus der nationalen Regulierung ermöglichen.

Wer also Begriffe wie „Casino ohne Cruks“ oder „Online Casino ohne Anmeldung“ sucht, findet in den Suchmaschinen eine Vielzahl von Treffern – nicht selten durch bezahlte Anzeigen prominent platziert.

Regulierungsansätze im Spannungsfeld mit EU-Recht

Ein komplettes Verbot von Werbung für nicht lizenzierte Anbieter wäre ein weitreichender Schritt, der auch rechtlich heikel ist. Kritiker warnen davor, dass solche Maßnahmen gegen die Grundsätze der EU – wie die unternehmerische Freiheit oder Meinungsfreiheit – verstoßen könnten. Dennoch will die niederländische Regierung diese Debatte anstoßen und möglicherweise ein Präzedenzfall für andere Länder schaffen.

Deutschland und andere europäische Märkte beobachten die Entwicklung genau. Die Frage, wie man mit grenzüberschreitendem Online Glücksspiel und der Macht großer Plattformen wie Google umgeht, ist längst nicht nur ein niederländisches Thema.

Einschätzung: Signalwirkung für Europa?

Der Vorstoß aus Den Haag hat das Potenzial, europaweit Diskussionen über die Verantwortung von Plattformen wie Google im Glücksspielbereich zu befeuern. Auch in Deutschland mehren sich die Stimmen, die eine strengere Kontrolle von Glücksspielwerbung fordern – insbesondere bei Suchmaschinen und sozialen Medien.

Sollte das niederländische Modell rechtlich Bestand haben, könnten ähnliche Gesetze bald auch in anderen Ländern folgen. Für Pokerspieler und Anbieter legaler Online Plattformen wäre das ein wichtiger Schritt hin zu mehr Fairness und Verbraucherschutz im Netz.

Sabine Wassicek

Sabine ist seit über zehn Jahren in der Glücksspiel- und iGaming-Branche tätig. Mit umfassender Erfahrung in Bereichen wie Spielanalyse, Markttrends und verantwortungsvollem Spielen teilt sie ihr Wissen in Artikeln, Tests und Branchenberichten....