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TGP Europe, einer der bekanntesten White-Label-Dienstleister für internationale Online Glücksspielanbieter, hat überraschend seine Lizenz bei der britischen Glücksspielbehörde (UK Gambling Commission) zurückgegeben. Damit verliert die Premier League gleich mehrere ihrer umstrittensten Sponsoren aus dem asiatischen Raum – ein Vorgang mit Signalwirkung für die gesamte Glücksspielbranche in Europa.

Die Entscheidung fiel wenige Wochen nach einer Strafe von 3,3 Millionen Pfund, die die britische Regulierungsbehörde gegen TGP Europe verhängte. Der Grund: massive Verstöße gegen Geldwäscheprävention und unzureichende Schutzmaßnahmen für gefährdete Spieler.

Premier-League-Klubs stehen ohne Sponsoren da

TGP Europe fungierte bislang als Lizenzhalter für eine ganze Reihe asiatischer Marken, die über White-Label-Konstruktionen mit Premier-League-Klubs zusammenarbeiteten. Dazu zählten unter anderem bekannte Namen wie DEBET, 12BET und Fun88. Die Wolverhampton Wanderers zählten zu den prominentesten Teams mit einem TGP-Sponsorenvertrag.

Mit dem Rückzug verliert ein bedeutender Teil der Liga Sponsorenverträge, die in der Vergangenheit ohnehin häufig wegen mangelnder Transparenz und fehlender Regulierung kritisiert wurden. Die betroffenen Klubs müssen sich nun schnell um Alternativen bemühen – vor allem vor dem Hintergrund, dass Trikotsponsoring durch Wettanbieter ab der Saison 2026/2027 in der Premier League verboten wird.

White-Label-Systeme im Visier der Regulierungsbehörden

White-Label-Konstrukte wie die von TGP Europe ermöglichen es Unternehmen, ohne eigene Infrastruktur und nur mit einer externen Lizenz als Glücksspielanbieter aufzutreten. In der Vergangenheit wurden solche Modelle immer wieder wegen ihrer Intransparenz kritisiert. Der Fall TGP zeigt nun, dass auch die Behörden genauer hinsehen – und bei Verstößen hart durchgreifen.

Die UK Gambling Commission erklärte in ihrem Bericht, dass TGP Europe in mehreren Fällen keine ausreichenden Prüfungen bei Verdacht auf Geldwäsche durchführte. Zudem habe der Anbieter versäumt, gefährdete Spieler zu identifizieren und ihnen entsprechende Schutzmaßnahmen anzubieten.

Internationale Entwicklung: Illegale Anbieter unter Druck

Auch auf europäischer Ebene verschärft sich der Ton gegenüber nicht lizenzierten und illegal operierenden Glücksspielunternehmen. Spanien etwa verhängte kürzlich Millionenstrafen gegen unerlaubte Anbieter und ließ über 20 Webseiten sperren.

Ein wachsendes Problem stellt zudem die Verlagerung illegaler Angebote auf verschlüsselte Plattformen wie Telegram dar. Studien zeigen, dass insbesondere jüngere Zielgruppen dort gezielt angesprochen werden – ein Umstand, der die Kontrolle durch klassische Regulierungsbehörden zusätzlich erschwert.

Was bedeutet das für deutsche Spieler?

Für Spieler aus Deutschland hat der Fall TGP Europe vor allem eine signalgebende Wirkung. Auch hierzulande nimmt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zunehmend White-Label-Konstrukte und grenzüberschreitende Modelle ins Visier. Anbieter, die ohne deutsche Lizenz agieren, stehen dabei besonders im Fokus.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte ausschließlich auf lizensierte Anbieter mit Sitz in der EU oder mit gültiger deutscher Lizenz setzen. Auch digitale Werte wie Kryptowährungen in Online Casinos sind Teil dieser neuen Regulierungsdebatte, da sie in vielen Fällen als besonders schwer kontrollierbar gelten.

Ausblick: Ein Schritt zu mehr Transparenz?

Der Rückzug von TGP Europe könnte sich langfristig als Wendepunkt für den europäischen Glücksspielmarkt herausstellen. Die Zeit der intransparenten White-Label-Konstruktionen scheint vorbei – zumindest in regulierten Märkten wie dem Vereinigten Königreich. Auch andere Länder könnten dem britischen Beispiel folgen und die Zusammenarbeit von Sportvereinen mit undurchsichtigen Sponsorenmodellen stärker hinterfragen.

Jas Jasarevic

Jas ist ein ausgewiesener Experte im Bereich Casino und iGaming. Mit tiefem Verständnis für Spiele, Strategien und Bonusangebote analysiert er Trends und teilt seine Erfahrungen in klaren, praxisnahen Beiträgen. Seine Leidenschaft für...