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Die Berliner Polizei hat im Kampf gegen das illegale Glücksspiel erneut ins Schwarze getroffen. Bei einem Einsatz am 5. Juni wurden in der High-Deck-Siedlung in Neukölln zahlreiche illegale Glücksspielautomaten beschlagnahmt. Hinter unauffälligen Türen von Wohnungen und Gewerberäumen kamen mal wieder diverse verbotene Geräte zum Vorschein – betrieben ohne Genehmigung, versteckt installiert und steuerlich nicht erfasst.
Experten sehen in den hohen Glücksspielsteuern einen Grund dafür, warum das illegale Glücksspiel in Berlin so stark zu florieren scheint. Dass die Polizei mit Razzien immer wieder auf neue Nester des Schwarzmarktes stößt, ist somit nicht allein Ausdruck der Ermittlungskompetenz, sondern auch ein Zeichen dafür, dass die Dunkelziffer an nicht aufgedeckten illegalen Betrieben sehr hoch sein dürfte.
Zweiter großer Fahndungserfolg in diesem Jahr
Es ist nicht das erste Mal, dass die Behörden in Berlin gegen illegale Spielangebote vorgehen müssen. Schon im April 2025 hatten Ermittler bei einer stadtweiten Aktion rund 160 manipulierte Automaten sichergestellt. Die Betreiber sind nicht selten Wiederholungstäter, die sich durch Strafandrohungen kaum beeindrucken lassen.
Die Geräte tauchen immer wieder auf – in Kiosken, Cafés, Friseurläden oder Shisha-Bars. Hinter der unscheinbaren Fassade entsteht so eine Parallelwelt des Glücksspiels, losgelöst von jeder Regulierung.
Steuerlast treibt legale Anbieter in die Knie
Während die Polizei im Schatten gegen die Auswüchse kämpft, sorgt die Berliner Steuerpolitik für neue Schlagzeilen. Seit dem 1. Juni 2025 gilt in der Hauptstadt ein Vergnügungssteuersatz von 25 Prozent auf den Bruttospielertrag von Geldspielgeräten. Bereits die vorherige Anhebung auf 20 Prozent hatte für Unruhe in der Branche gesorgt – die jetzige Verschärfung gilt vielen als wirtschaftlich ruinös.
Der Bundesverband Automatenunternehmen (BA) warnt seit längerer Zeit, dass die Steuerlast legale Betriebe in die Insolvenz treibt. Während staatlich lizenzierte Anbieter um ihre Existenz kämpfen, profitieren illegale Betreiber von niedrigen Kosten und fehlender Kontrolle.
Die Kritik hat jetzt eine neue Dimension angenommen: Die Steuerpolitik stehe im Widerspruch zum Glücksspielstaatsvertrag, der eigentlich die Kanalisierung in legale Bahnen fördern soll, wie es Prof. Tim Lohse auf der Jahreshauptversammlung des BA am 4. Juni in Berlin formulierte.
Bei Steuererhöhungen verliert meist auch der Staat
Das Spannungsverhältnis zwischen fiskalischem Interesse und regulatorischem Auftrag ist nicht neu – doch selten war es so deutlich wie jetzt in Berlin. Die politische Linie zielt auf Mehreinnahmen für den Haushalt. Berlin braucht Geld und erhöht die Steuern. Eigentlich klingt der Plan logisch. Doch die Realität auf dem Markt sieht anders aus: Je unattraktiver der legale Betrieb wird, desto größer wird die Anziehungskraft illegaler Strukturen.
Das Problem betrifft längst nicht nur den stationären Bereich. Auch online floriert das unregulierte Glücksspiel. Recherchen zeigen, dass internationale IT-Firmen wie SoftSwiss in Verbindung mit nicht lizenzierten Online-Casinos stehen, die sich gezielt an deutsche Spieler richten.
Diese Angebote operieren außerhalb jeder behördlichen Reichweite – steuerfrei, anonym und hochriskant. Berlin wird so nicht nur zum Hotspot für illegale Spielgeräte, sondern auch zur Zielregion internationaler Schwarzmarktstrategien.
Berliner Taskforce als Hoffnung im Kampf gegen die Schattenwirtschaft?
Als Reaktion auf die wachsenden Probleme hat der Berliner Senat eine zentrale Taskforce gegen illegales Glücksspiel eingerichtet. Seit Anfang 2024 arbeiten Polizei, Steuerfahndung und Bezirksämter in einer gemeinsamen Einheit. Ziel ist eine bessere Koordination, schnellere Eingriffe und mehr Kontrolldichte in bekannten Brennpunkten.
Ob sich der Trend stoppen lässt, hängt auch von der politischen Bereitschaft ab, das Gleichgewicht zwischen Regulierung und Wirtschaftlichkeit wiederherzustellen. Der legale Markt verliert an Boden, während sich illegale Anbieter immer fester etablieren.
Berlin steht damit exemplarisch für ein bundesweites Dilemma: Ohne tragfähige Rahmenbedingungen könnte der Schwarzmarkt seinen Einfluss verstärken und den fair agierenden Marktteilnehmern deutlich schaden.