Der Sportwetten-Anbieter Bet3000 erhält seine Lizenz vor Gericht zurück
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Der Buchmacher Bet3000 steht vor dem Comeback auf dem deutschen Online-Wettmarkt. Mit Beschluss vom 4. Juni 2025 hat das Verwaltungsgericht Halle den Lizenzentzug durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) für rechtswidrig erklärt, wie jetzt mit einigen Tagen Abstand bekannt wurde.

Der Streit zog sich bereits seit Sommer 2024 hin. Damals hatte die GGL die bundesweit gültige Konzession der IBA Entertainment Ltd. für ihre Marke Bet3000 unter Berufung auf technische Mängel entzogen. Dies war ein Schritt, den das Gericht nun deutlich zurückgewiesen hat. Die Begründung sei unzureichend, der Sofortvollzug fehlerhaft und die Maßnahme insgesamt unverhältnismäßig.

Offen ausgetragener Konflikt mit der GGL

Schon vor dem Urteil hatte Bet3000 öffentlich Druck gemacht. In einem offenen Brief warf Geschäftsführerin Melina Borisic der GGL unter anderem Machtmissbrauch, Intransparenz und respektlosen Umgang mit regulierten Anbietern vor. Von einer “öffentlich finanzierten Willkür” war die Rede – deutlicher konnte der Ton kaum sein.

Laut Borisic war der Lizenzentzug nicht nur überraschend, sondern auch unbegründet. Technische Probleme seien längst behoben gewesen, der Dialog mit der Behörde jedoch im Sande verlaufen. 

Nach Zwischenlösung für Wettshops wird auch das Online-Angebot zurückkehren

Der Lizenzentzug hatte weitreichende Folgen. Nicht nur das Online-Angebot musste abgeschaltet werden, auch stationäre Wettvermittlungsstellen gerieten unter Druck. Über 250 Franchise-Partner erhielten Post von Landesbehörden mit dem Hinweis, ihre Erlaubnis sei erloschen. Erst durch eine gerichtliche Zwischenverfügung gelang es, den Betrieb der Shops aufrechtzuerhalten.

Mit dem aktuellen Beschluss kehrt nun auch das Online-Geschäft offiziell zurück und Bet3000 steht wieder auf der Whitelist der GGL. Das Gericht kritisierte, dass mildere Mittel, z.B. eine öffentliche Abmahnung, nicht einmal in Betracht gezogen wurden. Andere Anbieter mit ähnlichen Problemen seien deutlich schonender behandelt worden.

Ein Urteil mit Signalwirkung für die deutsche Glücksspielbranche?

Die Website von Bet3000 befindet sich weiterhin im Wartungsmodus. Dort werden die Kunden aber bereits über das Urteil informiert und die baldige Rückkehr wird angekündigt. In den Worten ist deutliche Erleichterung zu lesen. Über 1.500 Arbeitsplätze standen nach Aussage von Bet3000 auf dem Spiel. Das Unternehmen selbst sieht sich als verlässlicher Anbieter im regulierten Markt. 

Die GGL hingegen steht nun stärker denn je unter Beobachtung. Denn der Fall ist kein Einzelschicksal. Seit ihrer Gründung 2021 sehen sich die Regulierer mit wachsender Kritik konfrontiert. Oft bemängelt werden langsame Verfahren, mangelnde Kommunikation und praxisferne Vorgaben. Die Entscheidung aus Halle könnte nun ein Umdenken erzwingen oder zumindest den Ton in der Branche verändern.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...