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Im Jahr 2026 wird der Status quo der Online-Glücksspielbranche auf den Prüfstand kommen. Dann steht die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags an, der seit 2021 gilt. Beim “Regulatory Breakfast” des Deutschen Online Casinoverbands (DOCV) wurde deutlich, dass für Anbieter und Regulierer schon jetzt eine entscheidende Phase beginnt. Insbesondere bei Einzahlungslimits, Maximaleinsätzen und der Bekämpfung des Schwarzmarkts sieht der Verband dringenden Handlungsbedarf.
DOCV-Vizepräsident Simon Priglinger-Simader zog in der Diskussionsrunde gemeinsam mit Juristin Michelle Hembury und Berater Phillip Bauer eine Zwischenbilanz zur bisherigen Regulierung seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags. Zwar seien Fortschritte wie der direkte Austausch mit der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) positiv, doch zentrale Herausforderungen blieben ungelöst. Priglinger-Simader forderte eine offenere Debatte mit Politik und Behörden, um praxistaugliche Regelungen zu etablieren.
Einzahlungslimits und Maximaleinsatz in der Kritik
Ein zentrales Thema der Gesprächsrunde war die aktuelle Übergangsregelung zum monatlichen Einzahlungslimit, das regulär bei 1.000 Euro pro Monat liegt, aber mit entsprechenden Nachweisen auf 10.000 Euro monatlich erhöht werden kann. Diese Übergangsregelung wurde Ende 2024 verlängert und ist nun bis Ende 2025 gültig. Eine Entscheidung über die dauerhafte Ausgestaltung steht jedoch noch aus.
Rechtsanwältin Michelle Hembury betonte die Notwendigkeit klarer rechtlicher Grundlagen, um Planungssicherheit für Anbieter zu schaffen. Die bisher diskutierte Definition der “wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit” als Voraussetzung für erhöhte Einzahlungslimits kritisierte sie als zu ungenau und in der Praxis schwer umsetzbar.
Der Suchtforscher Tobias Hayer lehnt die bisherige Praxis dagegen entschieden ab und fordert konkrete Nachweise wie Gehaltsabrechnungen oder Steuerbescheide. Gleichzeitig plädiert er für ein deutlich niedrigeres, pauschales Einzahlungslimit von maximal 300 Euro pro Monat, um problematisches Spielverhalten frühzeitig einzudämmen.
Mit dem sogenannten “1-Euro-Problem” steht eine weitere Einschränkung in der Kritik. Aktuell dürfen Spieler bei virtuellen Automatenspielen maximal einen Euro pro Spin setzen. Laut Hembury erschwert diese Grenze ein attraktives, wettbewerbsfähiges Angebot. Es gibt im Internet jedoch zahlreiche Anbieter, die für ein Spiel ohne Limits werben.
Auch Priglinger-Simader bestätigte, dass dieses Thema inzwischen auch auf politischer Ebene angekommen sei. Der DOCV hofft auf eine inhaltliche Auseinandersetzung im Herbst 2025 und auf eine praktikable Lösung vor Inkrafttreten möglicher neuer Regelungen im Jahr 2026.
Ausblick: Hoher Reformdruck bis 2026?
Ein weiteres zentrales Thema war der nach wie vor große Anteil illegaler Anbieter im Online-Slot-Segment. Nach Schätzungen des DOCV liegt die Kanalisierungsrate bei nur 20 bis 40 Prozent. Bis zu 80 Prozent des Marktes entfielen auf nicht lizenzierte Plattformen.
Der Verband kritisiert in diesem Zusammenhang sowohl die geltende Besteuerung auf Einsätze als auch die unzureichenden Maßnahmen zur Schwarzmarktbekämpfung. Zudem forderte der DOCV eine stärkere Entlastung legaler Anbieter, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Mit der für 2026 vorgesehenen Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags rücken umfassende Reformen in greifbare Nähe. Branchenvertreter drängen auf mehr Flexibilität bei Limits, praxistaugliche Prüfmechanismen und wirksamere Schwarzmarktstrategien. Politik und Regulierungsbehörden stehen damit unter wachsendem Druck, tragfähige Lösungen zu entwickeln.
Entscheidend wird sein, wie diese Debatten in den kommenden Monaten konkretisiert werden und ob es gelingt, das Vertrauen der Spieler ebenso wie den legalen Markt zu stärken.