Ab Mitte Juli erlaubt Google ukrainische Glücksspielwerbung
Foto von Solen Feyissa auf Unsplash

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Ab dem 14. Juli wird Google offiziell beginnen, Glücksspielwerbung in der Ukraine zuzulassen. Wie der Technologieriese mitteilte, sollen ab diesem Stichtag lizenzierte Anbieter von Online-Glücksspielprodukten die Möglichkeit haben, ihre Dienstleistungen über Google Ads zu bewerben. Damit öffnet sich der ukrainische Markt erstmals für eine regulierte Vermarktung von Sportwetten, Online-Casinos und Lotterieangeboten auf den Plattformen des US-Unternehmens.

Seit 2020: Schrittweise Legalisierung des Online-Glücksspiels

Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund der schrittweisen Legalisierung des Online-Glücksspiels in der Ukraine, die seit 2020 umgesetzt wird. Seither vergibt die nationale Regulierungsbehörde Lizenzen an Anbieter, die bestimmte Standards im Bereich Spielerschutz und Transparenz erfüllen. Mit dem neuen Werbezulassungsmodell von Google sollen nun lizenzierte Anbieter besser sichtbar gemacht und gleichzeitig schwarze Schafe vom Markt verdrängt werden.

Ein Sprecher von Google erklärte, dass alle Werbetreibenden strikte Voraussetzungen erfüllen müssen. Dazu zählen unter anderem gültige Genehmigungen durch die ukrainischen Behörden, Altersverifikationssysteme sowie Mechanismen zum Schutz vor problematischem Spielverhalten. Zudem müssen die Anbieter durch ein spezielles Google-Zertifizierungsprogramm, bevor ihre Anzeigen geschaltet werden dürfen.

Kontrollierte Öffnung mit strengen Vorgaben

In einer Mitteilung betonte Google, dass man die Einführung von Glücksspielwerbung immer unter dem Aspekt der sozialen Verantwortung sehe. Die Anzeigen würden daher speziellen Richtlinien unterliegen, die eine irreführende Ansprache, unrealistische Gewinnversprechen oder aggressive Lockangebote strikt untersagen. Außerdem würden Alterschecks sowie Warnhinweise verpflichtend eingebunden.

Besonderes Augenmerk liege auf der Platzierung und dem Umfang der Werbung. So sollen User nicht durch eine Flut von Glücksspielanzeigen überfordert werden. Auch die Art der angebotenen Produkte werde kontrolliert. Damit will Google einerseits dem stark wachsenden Glücksspielmarkt in Osteuropa Rechnung tragen, andererseits aber klare Schutzmechanismen für Verbraucher etablieren.

Internationale Vergleiche: Google unter Druck

Der Schritt in der Ukraine steht auch im Kontrast zu Entwicklungen in anderen europäischen Ländern. In den Niederlanden etwa wird Google derzeit massiv dafür kritisiert, weil das Unternehmen zu wenig gegen Werbung für illegale Online-Casinos unternehme. 

Die niederländischen Behörden haben bereits mehrfach betont, dass man Google stärker in die Pflicht nehmen wolle, um solche unerlaubten Angebote zu unterbinden. So fordert die niederländische Aufsichtsbehörde schon länger: Google soll Werbung für illegale Online-Casinos stoppen, um Spieler vor unseriösen Betreibern zu schützen.

Das Beispiel Ukraine zeigt damit, wie unterschiedlich der Umgang mit Glücksspielwerbung in Europa sein kann. Während dort jetzt ein regulierter Markt mit klaren Regeln etabliert werden soll, kämpfen andere Länder noch mit der Eindämmung illegaler Anbieter und unkontrollierter Werbung.

Ausblick auf die nächsten Monate

Marktbeobachter gehen davon aus, dass viele internationale Glücksspielunternehmen die Öffnung des ukrainischen Marktes mit großem Interesse verfolgen werden. Zum einen lockt die noch junge Regulierung mit vergleichsweise geringen Markteintrittsbarrieren. Zum anderen hat sich die Ukraine in den letzten Jahren zu einem der spannendsten Wachstumsmärkte für digitale Dienstleistungen in Osteuropa entwickelt.

Wie nachhaltig sich der Markt entwickeln wird, hängt jedoch stark davon ab, wie konsequent die vorgesehenen Kontrollen umgesetzt werden. Google hat angekündigt, Verstöße gegen die Werberichtlinien streng zu ahnden. Bei Zuwiderhandlungen drohen Werbesperren bis hin zu dauerhaften Ausschlüssen vom Google-Ads-Programm. Für Anbieter bedeutet das: Wer in der Ukraine werben will, muss nicht nur lizenziert sein, sondern sich auch penibel an alle Vorgaben halten.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...