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Bad Homburg stellt die Weichen für eines der größten Projekte der nächsten Jahrzehnte. Die Stadtverordnetenversammlung hat am Donnerstagabend mehrheitlich für die Pläne gestimmt, das marode Kurhaus abzureißen und an gleicher Stelle ein komplett neues Gebäude inklusive Casino zu errichten. Die CDU-/SPD-Koalition, FDP und Grüne machten den Weg frei, während BLB sowie Vertreter der AfD und PfB dagegen votierten oder sich enthielten.
Oberbürgermeister Alexander Hetjes (CDU) betonte die Dringlichkeit: „Das Kurhaus ist in einem desolaten Zustand.“ Wasserschäden, gesperrte Parkflächen in der Tiefgarage und statische Probleme seien nicht länger tragbar. Zudem stoße die bestehende Spielbank längst an ihre Kapazitätsgrenzen. „Da lassen wir Geld liegen“, so Hetjes. Die neue Spielbank solle deshalb deutlich größer ausfallen und mehr Automaten bieten.
Ist die Finanzierung nur über Spielbank-Erlöse realistisch?
Hetjes versicherte, die kompletten Mehrkosten für den Neubau würden ausschließlich aus den Erlösen der Spielbank getragen – zusätzliche Steuergelder würden nicht benötigt. „Wir rechnen damit, Anfang der 2030er Jahre die neue Spielbank im Kurhaus eröffnen zu können“, kündigte der OB an. Gespräche mit der Maritim-Hotelgruppe sollen noch im August stattfinden, um diese als Partner wieder ins Boot zu holen.
Die CDU verteidigte das Konzept vehement gegen Kritik. Fraktionschef Clemens Wolf räumte zwar selbst ein, „Respekt vor der Dimension des Projekts“ zu haben, hielt die Argumente der BLB aber für unbegründet: „Die Bürgerliste stellt die Zukunftsfähigkeit der Spielbank infrage.“ SPD-Chefin Dr. Simone Farys-Paulus argumentierte ähnlich und sprach von einem identitätsstiftenden Bau, den sich die gesamte Stadtgesellschaft zu eigen machen könne.
„Es bleibt ein Glücksspiel“
Anders sah das Henning Thöne (AfD): „50 Jahre – reicht das, um dieses Projekt zu finanzieren?“ Er erinnerte daran, dass Kurdirektor Holger Reuter selbst einmal gesagt habe: „Es bleibt ein Glücksspiel.“ Auch PfB-Vertreter Peter Braun zeigte sich zerrissen: „Ich fühle mich wie Faust, bevor er sich mit Mephisto einließ.“ Ihn treibt vor allem die Suchtproblematik um. Mehr Automaten bedeuteten auch mehr Suchtpotenzial – und damit wachsende Risiken mitten in der Innenstadt.
Ein Argument, das sich nicht von der Hand weisen lässt. Braun warnte: „Früher wollten wir das Automatenspiel aus der Innenstadt raus haben. Jetzt holen wir es in größerem Maßstab zurück.“ Er zweifelt zudem daran, ob man in 50 Jahren noch auf stabile Einnahmen aus dem klassischen Casino Spiel setzen könne. Immerhin verlagere sich das Glücksspiel zunehmend ins Internet.
Spielbanken als gesellschaftliches Ereignis
Gleichzeitig zeigen Beispiele aus anderen Städten, wie unterschiedlich Spielbanken heute auftreten können. Beim Charity-Spieleabend im Hamburger Casino etwa standen jüngst nicht Roulette und Poker im Vordergrund, sondern Mensch-ärgere-dich-nicht und Kniffel – verbunden mit einer Spendensumme von über 25.000 Euro für Kinderhilfsprojekte. Solche Events zeigen, dass Casinos mehr sein können als Orte der reinen Gewinnmaximierung.
Wie geht es weiter?
Die Stadt Bad Homburg jedenfalls will mit dem Neubau des Kurhauses ein neues Kapitel aufschlagen. Ob der Plan langfristig aufgeht, wird sich zeigen – die Stadtpolitik ist überzeugt, doch Kritiker halten dagegen. Unumstritten bleibt: Es ist eine Entscheidung, die das Stadtbild, den Tourismus und nicht zuletzt den Umgang mit Glücksspiel in Bad Homburg für Jahrzehnte prägen wird.