Jimi Blue Ochsenknecht soll für illegales Glücksspiel geworben haben
Foto von Brett Jordan auf Unsplash

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Der deutsche Schauspieler und Unternehmer Jimi Blue Ochsenknecht steht erneut im Mittelpunkt strafrechtlicher Ermittlungen. Wie die Staatsanwaltschaft Hannover bestätigte, wird gegen den 33-Jährigen wegen mutmaßlicher Werbung für illegales Glücksspiel ermittelt. Es soll sich um zwei Instagram-Stories handeln, die Ochsenknecht Ende 2023 veröffentlicht hat. In diesen soll er Glücksspielanbieter präsentiert haben, die über keine gültige Lizenz für den deutschen Markt verfügten.

Das Bewerben nicht regulierter Anbieter kann in Deutschland strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wer in sozialen Netzwerken für illegales Glücksspiel wirbt, verstößt womöglich gegen § 284 des Strafgesetzbuchs. Dies kann sowohl mit Geldstrafen als auch mit Freiheitsstrafen von bis zu einem Jahr geahndet werden. Die Ermittlungen begannen bereits Anfang 2024, mussten aber vorübergehend eingestellt werden, da sich Ochsenknechts Aufenthaltsort nicht feststellen ließ.

Ermittlungen erst nach Festnahme wieder aufgenommen

Erst nach der Festnahme des Schauspielers Ende Juni in Hamburg konnten die Behörden das Verfahren fortsetzen. Inzwischen wurde Ochsenknecht über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe in einer Justizvollzugsanstalt informiert. Sein Verteidiger hat Akteneinsicht beantragt und wird voraussichtlich in den kommenden Wochen eine Stellungnahme abgeben. Ob sich Ochsenknecht selbst zu den Anschuldigungen äußern wird, ist bislang unklar.

Nach Einschätzung der Ermittler wiegt der Verdacht besonders schwer, weil mit seiner Reichweite auf Instagram potenziell Tausende Follower erreicht wurden. Gerade junge Nutzer könnten durch derartige Werbung dazu verleitet werden, sich auf Plattformen zu registrieren, die in Deutschland illegal operieren. Das sei laut Behörden besonders problematisch, da bei solchen Angeboten weder Spielerschutzmaßnahmen noch eine staatliche Aufsicht gewährleistet sind.

Weitere Verfahren in Österreich und wachsender Druck auf Influencer

Die Vorwürfe aus Deutschland sind nicht die einzigen rechtlichen Probleme, mit denen sich Jimi Blue aktuell konfrontiert sieht. Auch in Österreich läuft ein Verfahren gegen ihn – dort geht es um den Vorwurf des schweren Betrugs. Im Raum steht eine nicht bezahlte Hotelrechnung in Höhe von etwa 14.000 Euro. Nach seiner Auslieferung an die österreichischen Behörden wurde Ochsenknecht inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Prozess soll im Herbst beginnen.

Der aktuelle Fall reiht sich ein in eine zunehmende Zahl von Ermittlungen gegen bekannte Persönlichkeiten, die auf Instagram, TikTok oder YouTube für nicht zugelassene Online-Casinos werben. In Australien beispielsweise hat die dortige Regulierungsbehörde ACMA bereits harte Maßnahmen angedroht. Wer dort illegales Glücksspiel bewirbt, dem drohen Millionenstrafen. 

Einflussreiche Persönlichkeiten im Fokus der Justiz

Die Ermittlungen gegen Prominente wie Jimi Blue zeigen, dass Strafverfolgungsbehörden mittlerweile gezielt gegen sogenannte Glücksspiel-Influencer vorgehen. Dabei geht es nicht nur um prominente Namen, sondern auch um die Frage, wie viel Verantwortung Menschen mit großer Reichweite im Netz übernehmen müssen.

Der Fall könnte sowohl für andere Influencer als auch für Werbepartner in der Glücksspielbranche Signalwirkung haben. Ob es zu einer Anklage kommt, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist aber schon jetzt: Die Luft für illegale Glücksspielwerbung in sozialen Netzwerken wird spürbar dünner.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...