Der Fußballclub Arsenal Tivat wurde für 10 Jahre von der UEFA gesperrt.
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Die UEFA hat ein deutliches Zeichen gegen Wettbetrug und Spielmanipulation gesetzt. Der montenegrinische Klub FK Arsenal Tivat wurde nach einem verdächtigen Auftritt in der Qualifikationsrunde zur UEFA Europa Conference League mit der härtesten Strafe belegt, die der europäische Fußballverband zu vergeben hat: Zehn Jahre lang darf der Verein an keinem europäischen Wettbewerb teilnehmen. Die Sperre gilt bis einschließlich der Saison 2033/34.

Kurioses Ergebnis leitet Ermittlungen der UEFA ein

Auslöser war ein Spiel aus dem Sommer 2023 gegen den armenischen Klub Alashkert. Nach einem ausgeglichenen 1:1 im Hinspiel verlor Arsenal Tivat das Rückspiel mit 1:6 auf heimischem Boden. Für die UEFA ein deutliches Warnsignal. 

Die Disziplinarkommission untersuchte die Partie eingehend und stellte Verstöße gegen Artikel 11 und 12 des eigenen Regelwerks fest. Dabei geht es um das allgemeine Verhalten sowie um die Wahrung der Integrität von Wettbewerben.

Zusätzlich zur langen Sperre verhängte der Verband eine Geldstrafe von 500.000 Euro gegen den Klub. Die FIFA wurde außerdem darum gebeten, die UEFA-Sanktionen weltweit gültig zu machen. Arsenal Tivat ist somit auch international, unabhängig vom Kontinentalverband, von allen Wettbewerben ausgeschlossen.

Lebenslange Sperren und lange Verbote für beteiligte Akteure

Besonders brisant: Nicht nur der Verein wurde bestraft, auch mehrere Einzelpersonen erhielten empfindliche Sanktionen. Der frühere Profi Nikola Celebic wurde lebenslang vom Fußball ausgeschlossen. Das Gleiche gilt für Ranko Krgovic, der als Funktionär tätig war. Beide gelten als zentrale Figuren in der untersuchten Partie.

Auch der aktuelle Kapitän von Arsenal Tivat, Cetko Manojlovic, sowie Verteidiger Radule Zivkovic und Torwart Dusan Puletic wurden für jeweils zehn Jahre gesperrt. Milan Vignjevic, ein weiterer Vereinsmitarbeiter, erhielt dieselbe Strafe. Spieler Christos Psomiadis und Funktionär Goran Janjusevic wurden mit einem sechsmonatigen Berufsverbot belegt. Alle Sperren sollen auf globaler Ebene durch die FIFA durchgesetzt werden.

UEFA will Integrität des Wettbewerbs schützen

Die UEFA betont seit Jahren, wie wichtig der Schutz der Wettbewerbsintegrität ist. Gerade die noch junge Conference League steht im Fokus, weil sie vielen kleineren und weniger finanzstarken Klubs erstmals die Möglichkeit bietet, auf europäischer Ebene zu spielen. 

Entsprechend sensibel reagiert die UEFA auf mögliche Versuche, solche Spiele durch Wettbetrug zu manipulieren oder bewusst zu beeinflussen.

Mit dem harten Durchgreifen will man offenbar auch andere Vereine abschrecken. Die Botschaft ist klar: Wer sich an Spielabsprachen beteiligt oder manipulierte Spiele zulässt, riskiert nicht nur den Ruf, sondern auch den kompletten Ausschluss vom europäischen Fußballgeschäft.

Wettbetrug als wachsendes Risiko im Profifußball

Die zunehmende Verflechtung von Sport und Glücksspiel hat in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Experten warnen, dass besonders im unteren und mittleren Leistungsbereich anfällige Strukturen bestehen. 

Dort, wo Gehälter niedriger sind und die öffentliche Kontrolle schwächer ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Spieler, Trainer oder Funktionäre durch externe Einflüsse bestechen lassen.
Ein weiterer Aspekt, der in der Debatte nicht vergessen werden sollte: Der zunehmende Druck durch Wetten, soziale Medien und wirtschaftliche Interessen betrifft nicht nur Funktionäre. Auch Spieler werden immer häufiger Zielscheibe von Bedrohungen und Hasskommentaren, wenn Verdächtigungen im Raum stehen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...