In Indonesien wurde ein illegales Online-Glücksspiel-Netzwerk zerschlagen
Foto von Daniel von Appen auf Unsplash

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Die indonesische Polizei hat bei einer groß angelegten Razzia 22 Personen festgenommen, die mutmaßlich ein Online-Glücksspielnetzwerk mit Servern in China und Kambodscha betrieben. Ermittlungen zufolge generierten die Hauptverdächtigen innerhalb von nur zehn Monaten Einnahmen von bis zu 20 Milliarden Rupiah (etwa 1,2 Millionen US-Dollar). 

Ziel waren die illegalen Plattformen Akasia899 und Tanjung899, die offenbar professionell aufgebaut und gesteuert wurden. Festnahmen erfolgten am 13. Juni zeitgleich in Tangerang, Bogor und Bekasi. Dort durchsuchten Ermittler zahlreiche Wohnungen und Büros der Beschuldigten. Neben Computern und Mobilgeräten wurden auch Bank- und SIM-Karten sowie – zur Geldwäsche – Kryptowährungs-Zugänge beschlagnahmt.

Hunderte SIM-Karten: WhatsApp-Werbung als zentrales Element

Die Täter nutzten tausende SIM-Karten, um täglich hunderte neue WhatsApp-Konten zu registrieren. Über diese verschickten sie massiv personalisierte Werbenachrichten, in denen potenziellen Kunden schnelle Gewinne in Aussicht gestellt wurden. Dieses Vorgehen zeigt eine hohe kriminelle Raffinesse: Opfern wurde bewusst das Gefühl vermittelt, mit geringem Risiko viel verdienen zu können.

Die eingesetzten SIM-Karten und Mobilgeräte wurden bei den Durchsuchungen in großen Mengen beschlagnahmt – insgesamt 2.648 SIM-Karten, 354 Handys und 23 Computer.

Krypto-Maskierung: Gewinne verschleiert als Warenzahlungen

Neben der klassischen Geldwäsche durch bar ausgezahlte Gewinne nutzte die Gruppe die moderne Methode, Glücksspieleinnahmen in Kryptowährungen zu konvertieren. 

Diese versteckten sie hinter scheinbaren Warenlieferungen, um den Ursprung des Geldes zu verschleiern. Beweismaterial hierfür fanden die Behörden in Form von Transaktionsprotokollen und elektronischen Wallets.

Die Ermittler sprechen mittlerweile von einem professionell organisierten System, das computergestützte Werbung, anonymisierte Bezahlprozesse und internationale Server-Strukturen vereint.

Strenger strafrechtlicher Rahmen droht

Die Tatverdächtigen sehen sich nun mit einer Vielzahl von Anklagepunkten konfrontiert, darunter Verstöße gegen Gesetze über elektronische Transaktionen, Geldwäsche und Betrug. In Indonesien drohen entsprechende Vergehen Geldstrafen von bis zu einer Milliarde Rupiah und Haftstrafen von sechs bis fünfzehn Jahren.

Damit reagieren die Behörden deutlich auf das wachsende Phänomen organisierter Online-Glücksspielkriminalität. Zugleich zeigt der Fall Parallelen zu Entwicklungen in anderen Ländern: Auch in Berlin etwa floriert das illegale Online-Glücksspiel, wobei manche Experten die Steuerpolitik als fördernde Ursache sehen.

Internationale Dimension: Strafverfolgung setzt Zeichen

Der nun aufgedeckte Ring in Indonesien verdeutlicht, wie weitreichend die Palette verbotener Glücksspielaktivitäten über Ländergrenzen hinweg und unter Ausnutzung digitaler Infrastruktur ist. 

Der koordinierte Zugriff auf Server im Ausland, verbunden mit ausgeklügelten Werbe-Mechanismen und Geldwäsche über Kryptowährungen, zeigt: Junge Kriminalitätsformen erfordern global abgestimmte Reaktionen.

Die erfolgreichen Razzien in Indonesien setzen ein klares Signal: Gesetzeslücken werden geschlossen, Dienstleister zur Verantwortung gezogen und illegale Glücksspielanbieter gestoppt.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...