Wegen Online Glücksspiels sind auf den Philippinen 5.000 Menschen festgenommen worden
Foto von Bernie Almanzar auf Unsplash

Wenn Sie über Affiliate-Links in unseren Inhalten einzahlen, erhalten wir möglicherweise eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Bei CasinoBeats stellen wir sicher, dass alle Empfehlungen sorgfältig geprüft werden, um Genauigkeit und Qualität zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie in unseren redaktionellen Richtlinien.

Das philippinische Cybercrime Investigation and Coordinating Center (CICC) hat in Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Strafverfolgungsbehörden ihre Maßnahmen gegen illegale Online-Glücksspielnetzwerke massiv ausgeweitet. Seit Anfang 2025 wurden dabei über 5.000 Personen wegen internetbasierter Straftaten verhaftet, darunter hunderte frühere Mitarbeiter illegaler Glücksspielanbieter, sogenannte Pogos. 

Auch in Regionen außerhalb von Metro Manila wurden gezielte Razzien durchgeführt, wie etwa im Februar 2025 in Santa Rosa, wo drei chinesische Staatsangehörige mit Verbindungen zu einem Glücksspiel- und Prostitutionsring festgenommen wurden. In einem besonders aufsehenerregenden Fall wurden am 19. März 2025 in Makati City 131 Verdächtige festgenommen, darunter 96 ausländische Staatsangehörige.

Die Gruppe betrieb laut Behörden eine illegale Online-Glücksspielplattform unter dem Deckmantel eines Software-Dienstleisters.  Vor Ort sichergestellte digitale Beweismittel wie Mobiltelefone, Laptops, SIM-Karten und Unternehmensunterlagen zeugen von einem hochprofessionellen Vorgehen.

Rufe nach Regulierung statt radikalem Verbot

Trotz des harten Durchgreifens warnt CICC-Direktor Renato Paraiso vor den Folgen eines vollständigen Verbots von Internet-Glücksspiel. Er betont, dass ein Totalverbot nicht nur illegale Anbieter in den Untergrund treiben, sondern auch lizenzierte Plattformen zur Flucht ins „Off-Grid“-Segment zwingen könnte. 

Eine solche Entwicklung würde die Strafverfolgung erheblich erschweren und langfristig mehr Schaden als Nutzen bringen.

Paraiso fordert deshalb stattdessen eine konsequente, aber durchdachte Regulierung. Dabei müsse die Verantwortung auf viele Schultern verteilt werden – Regulierungsbehörden, Zahlungsanbieter, Plattformbetreiber, Internetprovider und auch Eltern seien gefordert, um Minderjährige zu schützen und Spielsucht vorzubeugen.

Die wirtschaftliche Dimension spielt dabei ebenfalls eine zentrale Rolle. Laut Paraiso generiert die legale Glücksspielindustrie jährlich Einnahmen in Milliardenhöhe, die unter anderem für staatliche Projekte und soziale Infrastruktur verwendet werden. Auch sichere Arbeitsplätze für zehntausende philippinische Angestellte stünden auf dem Spiel.

Internationale Parallelen: Südkorea als abschreckendes Beispiel

Die Debatte um den richtigen Umgang mit Online-Glücksspiel ist kein rein philippinisches Thema. Auch andere Länder, wie etwa Südkorea, setzen verstärkt auf harte Maßnahmen. In einem ähnlichen Fall wurden dort im Frühjahr 2025 bei landesweiten Razzien gegen illegales Texas Hold’em tausende Personen festgenommen.

Die philippinischen Behörden verfolgen die internationalen Entwicklungen aufmerksam. Im Gegensatz zum kompromisslosen Vorgehen Südkoreas plädiert das CICC jedoch für einen ausgewogenen Mittelweg. Dieser soll sowohl die digitale Sicherheit gewährleisten als auch wirtschaftliche Schäden vermeiden und legale Anbieter nicht unnötig unter Druck setzen.

CICC-Direktor Paraiso betont abschließend, dass es langfristig nicht nur um Strafverfolgung gehe, sondern um den Aufbau eines regulierten, transparenten und sozialverträglichen Glücksspielmarktes. Dafür seien nicht nur Gesetze, sondern auch Aufklärung, digitale Kompetenz und internationale Zusammenarbeit entscheidend.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...