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Illegale Spielautomaten, manipulierte Geräte, fehlender Spielerschutz: Was Anfang Juli in Großrosseln aufgedeckt wurde, steht beispielhaft für ein Problem, das sich bundesweit verschärft. Allein im Saarland wurden bei einer Großrazzia zahlreiche verbotene Glücksspielgeräte entdeckt.
Automatenwirtschaft warnt vor Übermacht illegaler Anbieter
Georg Stecker, Vorstandssprecher der Deutschen Automatenwirtschaft, findet deutliche Worte. Laut dem Verband sind derzeit rund ein Drittel aller aufgestellten Automaten in Deutschland illegal. Bundesweit stehen den etwa 180.000 legal betriebenen Geräten inzwischen mindestens 50.000 illegale gegenüber.. Besonders kritisch: Bald könnte sogar jeder zweite Automat gegen geltendes Recht verstoßen. „Die legale Branche wird von dieser Entwicklung erdrückt“, warnt Stecker in der Saarbrücker Zeitung.
Ein Treiber des Schwarzmarkts sei die ausufernde Vergnügungssteuer, die Spielhallenbetreiber immer stärker belastet. Statt für Ordnung zu sorgen, fördere sie illegale Angebote, bei denen Verbraucher- und Jugendschutz nicht existieren. Gleichzeitig habe der Glücksspielstaatsvertrag von 2021 zu einem spürbaren Rückgang legaler Spielstätten geführt – vor allem durch strenge Konzessionsregeln, die in der Praxis kaum umsetzbar seien.
Verbotene Geräte bei Polizei-Einsatz in Großrosseln entdeckt
Am 10. Juli 2025 schlugen mehr als 100 Ermittler im saarländischen Großrosseln zu. Spielhallen, Kneipen, Geschäftsräume und Wohnungen wurden insbesondere in der Straße Bremerhof nahe der französischen Grenze durchsucht. Das Ergebnis: Mehrere illegale Automaten wurden sichergestellt, der Verdacht auf systematisches Schwarzspiel bestätigte sich. Festnahmen gab es keine, doch die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen illegalen Glücksspiels.
Saarlands Innenminister Reinhold Jost (SPD) lobte den Einsatz als „deutliches Zeichen gegen rechtsfreie Räume“. Auch die CDU forderte weitere Schritte – insbesondere wegen der wachsenden Kriminalitätsbelastung in der Grenzregion.
Legale Spielstätten unter Druck – Verband fordert Reformen
Die Automatenwirtschaft begrüßt das harte Vorgehen der Behörden, betont aber, dass Kontrollen allein nicht reichen. Vielmehr brauche es ein rechtliches Umfeld, das legale Anbieter schützt und stärkt. Dazu gehöre laut Stecker auch eine Inflationsanpassung des maximalen Einsatzes an Spielautomaten. Derzeit liegt dieser bei 0,20 €, festgelegt seit 1993. Gleichzeitig explodierten die Betriebskosten.
Hinzu kommen neue gesetzliche Vorschläge, etwa die Reduktion der erlaubten Automaten in Gaststätten von zwei auf nur noch ein Gerät. „Das ist ein Turbo für die Illegalität“, kritisiert Stecker. Die Folge: Spieler weichen auf unkontrollierte Angebote aus – mit allen bekannten Risiken für Sucht und Manipulation.
Illegale Sportwetten ebenfalls auf dem Vormarsch
Nicht nur Spielautomaten sind betroffen. Auch der Onlinebereich wird zunehmend zum Problemfeld. Laut dem Deutschen Sportwettenverband stieg die Zahl illegaler Sportwetten-Webseiten in Deutschland zuletzt um 36 %. Der Kampf gegen illegales Glücksspiel bleibt also eine Daueraufgabe – für Polizei, Justiz, Gesetzgeber und Anbieter gleichermaßen.