In Italien wurde das Lizenzverfahren für Glücksspiele verlängert
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Die italienische Regulierungsbehörde Agenzia delle Dogane e dei Monopoli (ADM) hat das Verfahren zur Vergabe neuer Online-Glücksspiellizenzen offiziell verlängert. Ursprünglich sollte die Prüfung aller eingegangenen Bewerbungen bis zum 17. September 2025 abgeschlossen sein, nun wurde die Frist auf den 12. November ausgeweitet. 

Die Behörde begründet die Verlängerung mit dem Ziel, sämtliche Anträge sorgfältig zu überprüfen und eine qualitativ hochwertige Auswahl sicherzustellen. Die Maßnahme betrifft insgesamt 46 Anbieter, die nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens im Mai eine vorläufige Genehmigung erhalten haben.

Große Glücksspielanbieter erhalten Lizenz in Italien

Unter den erfolgreichen Bewerbern befinden sich prominente Namen wie Betfair, Snaitech, Sisal, LeoVegas, 888, Bet365, William Hill und Betsson. Diese Unternehmen müssen nun jeweils eine Lizenzgebühr in Höhe von 7 Mio. € pro Marke und vertikalem Produkt zahlen. Diese Gebühr stellt für viele kleinere Anbieter eine erhebliche Hürde dar. 

Branchenexperten sprechen bereits von einem klaren Signal zur Marktbereinigung, das vor allem auf Konsolidierung abzielt. Während finanzstarke Unternehmen von der Entwicklung profitieren könnten, geraten kleinere Betreiber zunehmend unter Druck.

Neue Regeln und hohe Kosten belasten Anbieter

Neben der finanziellen Einstiegshürde bringt das neue Lizenzmodell auch verschärfte regulatorische Auflagen mit sich. Die neuen Steuersätze betragen 24,5 % auf den Bruttospielertrag (GGR) bei Sportwetten sowie 25,5 % bei Online-Casino-Angeboten. Hinzu kommt eine zusätzliche jährliche Abgabe in Höhe von 3 % des GGR. 

Außerdem verlangt ADM, dass mindestens 0,2 % des Bruttospielertrags für Kampagnen zum verantwortungsbewussten Spielen ausgegeben werden (gedeckelt auf maximal 1 Mio. € pro Jahr).

Im Mittelpunkt der Reformen steht aber vor allem der Spielerschutz. Anbieter sind künftig gesetzlich verpflichtet, Funktionen zur Selbstbegrenzung und zum Selbstausschluss bereitzustellen. Nutzer müssen selbst Limits für Einzahlungen, Spielzeit und Einsatzhöhen festlegen können. Damit will Italien nicht nur EU-konforme Standards setzen, sondern auch der wachsenden Kritik an Online-Glücksspielangeboten begegnen. Die ADM betont, dass diese Maßnahmen darauf abzielen, den Markt langfristig stabil, sicher und transparent zu gestalten.

Bestehende Glücksspiellizenzen noch bis März 2026 gültig

Unklar bleibt bislang, ob sich die Verlängerung des Lizenzverfahrens auf bestehende Anbieter auswirkt. Nach aktuellem Stand dürfen diese noch bis März 2026 operieren. Danach sind ausschließlich neue Lizenzen gültig. Die Unsicherheit sorgt jedoch für Nervosität bei den Unternehmen, die auf eine zeitnahe Entscheidung angewiesen sind.

Trotz aller Herausforderungen bleibt Italien ein lukrativer Markt, der jedoch zunehmend hohe Eintrittsbarrieren vorgibt. Die neue Regelung könnte dafür sorgen, dass künftig nur noch finanzstarke Player mit globaler Ausrichtung bestehen können. Derzeit läuft alles auf eine klare Marktbereinigung hinaus, die langfristig die Qualität und Seriosität der Anbieter sichern soll.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...