Der Sohn einer Schweizer Politikerin wurde wegen illegalen Glücksspiels verurteilt
Foto von Ye Jinghan auf Unsplash

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Der Sohn einer bekannten Zürcher Politikerin ist in der Schweiz wegen illegalen Glücksspiels verurteilt worden. Der 39-Jährige war Pokerchef einer türkisch-schweizerischen Organisation, die zwischen 2019 und 2023 ein Online-Casino-Netzwerk betrieb. Im April sprach das Bezirksgericht Zürich das Urteil: Zwei Jahre Freiheitsstrafe, bedingt. Dazu eine Ersatzforderung in Höhe von 300 000 Franken. Das Urteil ist rechtskräftig.

300 Millionen Franken Umsatz

Der Fall gilt als einer der größten seiner Art in der Schweiz. Zwischen 2019 und 2023 betrieb die Gruppierung illegale Glücksspielplattformen. Gespielt wurde auf mehreren Webseiten, überwacht aus der Schweiz. Die Kundengelder flossen über Strohleute, sogenannte Money-Mules, weiter. Hierbei ging es insgesamt um rund 300 Millionen Franken Umsatz.

Das Netzwerk war professionell organisiert. Für jede Webseite existierten getrennte Zahlungsstrukturen, häufig unter Nutzung externer Konten. Ziel war es, Herkunft und Umfang der Einnahmen zu verschleiern. Auch Kryptowährungen kamen zum Einsatz.

Recherchen des Investigativportals „reflekt.ch“ deckten das Netzwerk im Jahr 2022 auf. Danach folgten polizeiliche Ermittlungen und mehrere Verfahren. Der jetzt verurteilte Mann war dabei kein Mitläufer, sondern ein zentraler Akteur.

Pokerchef mit Zugriff auf 65 Konten

Der Mann war für den Pokerbereich verantwortlich. Er baute das Online-Angebot auf, organisierte den Betrieb und leitete ein kleines Team: Acht Personen, deren Aufgabe es war, neue Spieler zu rekrutieren.

Er selbst verwaltete Konten von 65 Personen. Laut Anklage erzielte er in einem Jahr 1,2 Millionen Franken an Einnahmen. Bei der Verhaftung wurden Luxusuhren und ein privater Darlehensvertrag über 140 000 Franken vorgefunden, die vermutlich aus den Erlösen stammten.

Kein Einfluss der Mutter, aber das Thema ist politisch brisant

Die Identität der Mutter ist nicht öffentlich bekannt. Fest steht: Sie ist in Zürich politisch aktiv, scheint aber in den Fall selbst nicht involviert gewesen zu sein. 

Brisant bleibt die Verbindung dennoch. Ein hochrangiges Mitglied der Zürcher Politik mit einem Sohn, der eine führende Rolle in einer kriminellen Glücksspielorganisation einnahm. Diese Verbindung wird auch in Zukunft Fragen aufwerfen. Auch international werden immer wieder illegale Glücksspiel-Netzwerke aufgedeckt.

Weitere Verfahren offen

Noch ist nicht klar, wie weit das Netzwerk wirklich reichte. Der Fokus lag auf Verbindungen ins türkische Milieu. Doch es gibt Hinweise, dass auch andere gesellschaftliche Kreise angepeilt wurden.

Die Zürcher Justiz hat den ersten Schritt gemacht. Weitere Prozesse gegen Mitglieder der Organisation stehen noch aus. Beobachter rechnen mit brisanten Enthüllungen, wie etwa der Verbindung zu Geldflüssen ins Ausland.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...