Nachdem Glücksspiel-Boni in Spanien wieder erlaubt sind, steigen die Spielerzahlen
Foto von Markus Spiske auf Unsplash

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Nach Jahren der Werbebeschränkung erlebt Spaniens Online-Glücksspielmarkt eine Trendwende. Seit der Lockerung der staatlichen Bonusregelung verzeichnen Plattformen wieder spürbar mehr Aktivität. Vor allem Willkommensboni für Neukunden haben sich als effektives Mittel erwiesen, um Spieler zurückzugewinnen und neue Nutzer zu erreichen.

Wie die spanische Glücksspielbehörde Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ) mitteilt, hat sich die Zahl aktiver Online-Spieler im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 20 % erhöht. Damit erholt sich der Markt erstmals deutlich vom Einbruch, den das strikte Werbeverbot 2021 ausgelöst hatte. Besonders stark war der Rückgang bei der Zahl neu eröffneter Spielkonten. Hier meldete die Branche zuletzt ein Minus von 55 % gegenüber dem Vorkrisenniveau.

Spieler kehren durch Boni und gezielte Kampagnen zurück 

Die Wiederzulassung von Willkommensboni hat die Dynamik im Markt verändert. Spieler, die in den vergangenen Jahren inaktiv waren, reagieren laut Anbieteraussagen deutlich positiver auf gezielte Angebote. Auch der Wettbewerb zwischen lizenzierten Plattformen ist spürbar gestiegen, denn viele Anbieter versuchen nun, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.

Nach Angaben von Casino.org gelten insbesondere Einzahlungsboni und Freispiele als wirkungsvoll. Sie senken die Einstiegshürde und schaffen einen Anreiz, sich erneut mit dem Online-Angebot auseinanderzusetzen. In der Folge haben sich nicht nur die Nutzerzahlen verbessert, sondern auch die durchschnittlichen Einzahlungsbeträge.

Der Effekt beschränkt sich dabei nicht nur auf klassische Casinoangebote. Auch Online-Sportwetten und Poker profitieren vom neuen Bonusklima. Dabei bleibt der regulatorische Rahmen bestehen: Alle Angebote müssen weiterhin streng überwacht und lizenziert sein. Werbung bleibt außerhalb bestimmter Zeitfenster eingeschränkt, doch die Rückkehr der Boni wird von vielen Branchenvertretern als richtiger Schritt gesehen.

Regulierer beobachten Entwicklung kritisch

Trotz der positiven wirtschaftlichen Effekte bleibt die Debatte in Spanien kontrovers. Verbraucherschützer warnen davor, dass Boni auch risikobehaftete Spieler zurück ins System holen könnten. Die DGOJ verweist darauf, dass jede Bonuskampagne im Vorfeld genehmigt und transparent dargestellt werden muss. Ziel sei es, legale Anbieter zu stärken, ohne neue Problemspielverhalten zu fördern.

Der Anstieg der Spielerzahlen wird daher genau beobachtet. Wie Yogonet berichtet, bleibt auch unklar, wie viele der zurückgekehrten Spieler als dauerhaft aktiv gelten oder ob es sich nur um kurzzeitige Reaktionen handelt. Brancheninsider hoffen auf eine langfristige Stabilisierung und eine neue Balance zwischen Regulierung und Marktdynamik.

Die spanische Glücksspielpolitik steht damit an einem kritischen Punkt: Zwischen Spielerschutz, Marktöffnung und dem Kampf gegen illegale Anbieter gilt es, die richtige Mischung zu finden. Die Rückkehr der Willkommensboni hat Bewegung gebracht. Ob sie von Dauer ist, wird sich zeigen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...