Zahlreiche Glücksspiel-Aktien in Großbritannien stehen wegen Steuererhöhungen unter Druck
Foto von Maxim Hopman auf Unsplash

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Die Aktien führender britischer Glücksspielunternehmen haben am Ende der vergangenen Woche deutlich nachgegeben. Auslöser war die Bestätigung von Finanzministerin Rachel Reeves, dass die Glücksspielbesteuerung derzeit überprüft wird. Anleger reagierten verunsichert und trennten sich von ihren Anteilen.

Bei Flutter Entertainment fiel der Kurs um 8,1 Prozent auf 21.060 Pence. Entain büßte 5,8 Prozent auf 938 Pence ein. Der Mutterkonzern von William Hill, Evoke, rutschte um 7,2 Prozent auf 66,10 Pence ab. Auch die Rank Group verzeichnete ein Minus, das Papier schloss 4,8 Prozent schwächer bei 147,60 Pence.

Regierung prüft Abgaben

Reeves erklärte, dass die Glücksspielsteuer auf den Prüfstand gestellt sei. Derzeit sammle die Regierung Stellungnahmen, um mögliche Änderungen zu bewerten. Konkrete Maßnahmen oder Zahlen nannte sie nicht. Erst mit der Vorstellung des Haushalts sei mit Details zu rechnen.

Von einer Steueranpassung wären voraussichtlich sowohl Online-Anbieter als auch stationäre Betriebe betroffen. Die unklare Kommunikation habe laut Beobachtern zu Nervosität an den Märkten geführt. Ähnliche Gerüchte waren bereits im Oktober 2024 der Anlass starker Kursverluste.

Kritik aus der Branche

Der Branchenverband Betting and Gaming Council (BGC) warnt vor den Folgen einer höheren Steuerbelastung. Diese würde lizenzierte Anbieter schwächen und könnte Spieler auf unregulierte Plattformen abdrängen, wo kein verlässlicher Spielerschutz existiere.

Die Betreiber verweisen darauf, dass sie bereits erhebliche Steuerbeiträge leisten und zusätzliche Abgaben Investitionen sowie Arbeitsplätze gefährden könnten. Zudem sähen sie Nachteile im internationalen Wettbewerb, wenn britische Anbieter stärker belastet würden als ausländische Konkurrenten.

Entwicklung zu Wochenbeginn

Auch zum Wochenstart setzte sich die Unsicherheit fort. Flutter gab leicht nach auf 21.040 Pence. Entain verlor weitere 0,95 Prozent auf 929,08 Pence. Evoke fiel um 2,31 Prozent auf 64,57 Pence. Die Rank Group legte dagegen um 0,95 Prozent auf 149 Pence zu.

Analysten sprechen von einer abwartenden Haltung der Investoren. Solange keine Klarheit über den Umfang und den Zeitpunkt einer möglichen Steuererhöhung herrsche, würden Kursausschläge wahrscheinlich bleiben.

In den kommenden Wochen dürfte sich zeigen, ob die Regierung tatsächlich höhere Abgaben einführt. Konkrete Vorschläge könnten die Kurse stabilisieren, eine spürbare Erhöhung dagegen für neuen Druck sorgen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...