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Das traditionsreiche Kurhaus Wiesbaden, seit 1907 kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt der hessischen Landeshauptstadt, steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Zum 31. Dezember 2025 endet der Pachtvertrag der Kurhaus Wiesbaden Gastronomie GmbH & Co. KG unter Leitung von Valeska Benner. Das Unternehmen betreibt seit einigen Jahren die gastronomischen Angebote im Kurhaus, darunter auch Benner’s Bistronomie und das Spielbankrestaurant „Joker’s“.
Die Stadt hatte im September vergangenen Jahres ein neues Ausschreibungsverfahren gestartet, um frühzeitig einen Nachfolger zu finden. Im Juni wurde dieses Verfahren jedoch wieder aufgehoben, da kein Angebot die hohen Anforderungen erfüllte. Benner hat sich nicht erneut beworben und wird den Betrieb ab Januar 2026 einstellen. Mehrere ernsthafte Interessenten sind im Rennen, darunter das Cateringunternehmen Gaul, das bereits das RheinMain CongressCenter bewirtschaftet.
Konzession der Spielbank läuft aus
Die Stadt prüft derzeit die eingegangenen Bewerbungen, um den Übergang möglichst ohne Unterbrechungen zu gestalten. Ziel ist es, den Betrieb sowohl für Veranstalter als auch für Gäste lückenlos fortzuführen. Veranstaltungen wie die traditionelle Silvesterfeier im Kurhaus sollen auch zum Jahreswechsel 2025/26 stattfinden. Die beliebte Eislaufbahn, die im Winter vor dem Kurhaus aufgebaut wird, steht ebenfalls auf dem Programm, auch wenn der künftige Betreiber noch nicht feststeht.
Parallel zur Gastronomie steht auch die Zukunft der Spielbank Wiesbaden auf dem Prüfstand. Die aktuelle Konzession läuft zum Jahresende 2025 aus. Stadt und Land haben die Ausschreibung vorbereitet, diesmal getrennt von der Gastronomie. Die Spielbank gehört zu den umsatzstärksten Casinos in Deutschland und verzeichnet jährlich rund 300.000 Gäste. Die daraus resultierenden Einnahmen von etwa sieben Millionen Euro fließen in wichtige Bereiche wie Kulturveranstaltungen, Klimaschutzprojekte, städtische Preise und andere gemeinnützige Zwecke.
Das Verfahren ist juristisch nicht frei von Konflikten. Ein Bewerber hat das Ausschreibungsverfahren vor der Vergabekammer des Regierungspräsidiums Darmstadt angefochten. Die Stadt konnte sich in diesem Schritt durchsetzen, doch besteht die Möglichkeit einer Beschwerde beim Oberlandesgericht Frankfurt. Ein solches Eilverfahren könnte den Zeitplan erheblich verzögern und die Vergabe der Konzession bis kurz vor Jahresende offenlassen.
Historische Bedeutung und Angebot
Die Spielbank Wiesbaden hat eine lange Tradition. Erstmals 1771 konzessioniert, wurde 1782 das Roulette eingeführt, 1810 zog die Spielbank in das Kurhaus, ähnlich wie das Casino in Bad Homburg. Das neoklassizistische Gebäude gilt als eines der schönsten seiner Art in Deutschland und wurde von Kaiser Wilhelm II. als das „schönste Kurhaus der Welt“ bezeichnet. Zu den prominenten Gästen zählten Fjodor Dostojewski, der hier Inspiration für seinen Roman „Der Spieler“ fand, ebenso wie Richard Wagner und Elvis Presley.
Heute bietet die Spielbank im Großen Spiel Roulette, Blackjack und Poker an. Das Kleine Spiel mit modernen Spielautomaten befindet sich in den historischen Kurhauskolonnaden, die mit 129 Metern Länge als längste Säulenhalle Europas gelten. Das Pokerangebot gilt als das umfangreichste in der Rhein-Main-Region. Kulinarisch wird das Spielerlebnis durch das exklusive „Joker’s“ für spielende Gäste ergänzt. Im Kurhaus selbst serviert Benner’s Bistronomie eine französisch-kosmopolitische Küche, die seit 2021 von Oliver Haink und Robert Standfuß geleitet wird.
Unklare Perspektiven für 2026
Die noch offenen Entscheidungen zu Gastronomie und Spielbank haben wirtschaftliche und organisatorische Tragweite. Die Stadt muss sicherstellen, dass der Betrieb im Kurhaus ohne Unterbrechung fortgesetzt wird. Gleichzeitig gilt es, den hohen Standard des Hauses zu wahren, das als Wahrzeichen Wiesbadens gilt. Sollte es zu Verzögerungen im juristischen Verfahren kommen, könnte die Planungssicherheit für Betreiber und Mitarbeiter bis kurz vor Ablauf der aktuellen Verträge fehlen.
Für Wiesbaden steht viel auf dem Spiel. Der Ausgang der laufenden Verfahren wird bestimmen, ob das Kurhaus mit seiner Spielbank und der Gastronomie ab 2026 in gewohnter Form weiterbesteht oder ob tiefgreifende Veränderungen bevorstehen. Bis dahin bleibt die Zukunft ungewiss, auch wenn Veranstaltungen und Angebote vorerst planmäßig fortgeführt werden.