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In Bayern boomt das illegale Glücksspiel – und das in alarmierendem Ausmaß. Laut aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2024 wurden bayernweit 1.185 Ermittlungsverfahren wegen unerlaubter Glücksspielangebote eingeleitet. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 762 Fälle registriert wurden, ist das ein Anstieg um mehr als 55 Prozent. Noch drastischer fällt der Vergleich mit 2018 aus: Damals zählten die Behörden lediglich 77 entsprechende Ermittlungen.

Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass illegales Glücksspiel längst kein Randphänomen mehr ist, sondern zu einem wachsenden Problem geworden ist – sowohl online als auch in Form illegaler Pokerturniere oder nicht genehmigter Automatenspiele in Hinterzimmern.

Kritik an der Staatsregierung nimmt zu

Die Landtagsfraktion der Grünen kritisiert die bayerische Staatsregierung scharf. Ihrer Ansicht nach wurde zu lange untätig zugesehen, wie sich der Schwarzmarkt im Glücksspielbereich ausbreitet. Tim Pargent, Sprecher für Finanzen der Landtags-Grünen, fordert eine deutliche Aufstockung des Ermittlungs- und Kontrollpersonals sowie gezielte Präventionsmaßnahmen, insbesondere für Jugendliche.

Die derzeitigen Kontrollkapazitäten reichen laut Kritikern nicht aus, um die Vielzahl illegaler Angebote wirksam zu bekämpfen – vor allem im digitalen Raum, wo viele nicht lizenzierte Anbieter mit deutschsprachigen Webseiten auf Kundenfang gehen.

Spieler oft unwissentlich in der Illegalität

Ein zentrales Problem ist die fehlende Aufklärung: Viele Nutzer wissen gar nicht, dass sie sich beim Spielen auf nicht-lizenzierten Plattformen strafbar machen. Laut § 285 des Strafgesetzbuches kann allein die Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten geahndet werden. Dies gilt sowohl für Spieler als auch für Anbieter.

In Deutschland darf Glücksspiel nur über Anbieter betrieben werden, die eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) besitzen. Diese führt eine sogenannte „Whitelist“, auf der alle legalen Anbieter gelistet sind. Fehlt ein Name dort, handelt es sich in der Regel um ein illegales Angebot – auch wenn es auf den ersten Blick professionell wirkt.

Polizei geht gezielt gegen Poker-Events vor

Die bayerischen Ermittlungsbehörden sind inzwischen deutlich aktiver geworden. Im Oktober 2024 wurde beispielsweise eine illegale Pokerrunde in München gestürmt. Vor Ort befanden sich rund 20 Teilnehmer – über 50.000 Euro Bargeld wurden sichergestellt. Gegen vier mutmaßliche Veranstalter laufen Ermittlungsverfahren. Solche Fälle sind keine Einzelfälle mehr, sondern verdeutlichen, wie professionell organisierte Spielrunden ohne behördliche Genehmigung zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Was können Spieler tun?

Spieler, die legal und sicher teilnehmen möchten, sollten ausschließlich auf Anbieter setzen, die über eine gültige deutsche Lizenz verfügen. Diese garantieren nicht nur Rechtskonformität, sondern auch Spielerschutz, transparente Auszahlungsbedingungen und zuverlässige Kontrolle durch Aufsichtsbehörden.

Wer sich unsicher ist, ob ein Anbieter legal operiert, kann dies jederzeit auf der offiziellen GGL-Whitelist überprüfen. Zusätzlich empfiehlt es sich, Informationsportale über legale Pokerseiten und Online Casinos zu nutzen, die regelmäßig aktualisiert werden.

Klare Signale gegen den Schwarzmarkt

Der starke Anstieg der Ermittlungsverfahren ist ein Weckruf – sowohl für die Politik als auch für Spielerinnen und Spieler. Während die Behörden weiter aufrüsten, um gegen das wachsende illegale Angebot vorzugehen, bleibt die Sensibilisierung der Öffentlichkeit ein zentrales Instrument. Nur wer weiß, woran er legale Anbieter erkennt, kann sich und andere vor den Folgen des illegalen Glücksspiels schützen.

Sabine Wassicek

Sabine ist seit über zehn Jahren in der Glücksspiel- und iGaming-Branche tätig. Mit umfassender Erfahrung in Bereichen wie Spielanalyse, Markttrends und verantwortungsvollem Spielen teilt sie ihr Wissen in Artikeln, Tests und Branchenberichten....