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Die deutsche Sportwettenmarke BET3000 steht im Zentrum einer hitzigen Auseinandersetzung mit der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL). In einem offenen Brief, veröffentlicht am 26. Mai 2025, erhebt Geschäftsführerin Melina Borisic schwere Vorwürfe gegen die Behörde. Hintergrund ist der Lizenzentzug vom 25. Juli 2024 – laut BET3000 aufgrund technischer Mängel, die zum Zeitpunkt der Entscheidung längst behoben gewesen seien.

Die Entscheidung der GGL kam für das Unternehmen überraschend und ohne Vorwarnung. Auch ein Versuch, den Konflikt außergerichtlich zu lösen, sei laut Borisic von der Behörde abgeblockt worden. Der Fall liegt nun vor Gericht, doch die Debatte über die Rolle und Arbeitsweise der GGL nimmt an Schärfe zu.

Machtmissbrauch und fehlende Transparenz?

Borisic spart in ihrem Schreiben nicht mit Kritik: Sie wirft der GGL Machtmissbrauch vor und spricht von einer „öffentlich finanzierten Willkür“. Die Regulierungsbehörde agiere ohne Kontrollinstanz und verhalte sich gegenüber Marktteilnehmern wie BET3000 respektlos und unverhältnismäßig.

Besonders kritisch sieht das Unternehmen die ausbleibende Kommunikation: Bereits im Februar 2025 habe man der GGL umfangreiche technische Unterlagen und Lösungsvorschläge übermittelt. Eine Antwort sei jedoch ausgeblieben. Später seien Inhalte aus den BET3000-Dokumenten in einem GGL-eigenen Papier aufgetaucht – ohne jegliche Quellenangabe oder Kommunikation mit dem Anbieter.

Finanzielle Folgen für Staat und Anbieter

Die Konsequenzen des Lizenzentzugs sind laut Borisic nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die öffentliche Hand erheblich. BET3000 beziffert den Steuerausfall auf über 55 Millionen Euro. Der Anbieter beschäftigt über 1.500 sozialversicherungspflichtige Mitarbeitende und gilt – nach Tipico – als einer der größten Steuerzahler im legalen deutschen Sportwettenmarkt.

Trotz jahrelanger gesetzestreuer Arbeit und einem Fokus auf Integrität und Compliance sieht sich BET3000 nun mit einem existenzbedrohenden Schritt der Behörde konfrontiert. Das Unternehmen war über Jahrzehnte eine feste Größe im Markt und verfügte über eine der ersten Lizenzen nach dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021.

Rechtliche Schritte eingeleitet

Borisic kündigt an, sämtliche rechtlichen Mittel auszuschöpfen. Neben einem laufenden Verwaltungsgerichtsverfahren prüfe man auch eine Amtshaftungsklage. Die GGL habe gegen grundlegende Prinzipien des Verwaltungsrechts verstoßen – darunter die Pflicht zur Anhörung (§ 28 VwVfG), zur Begründung (§ 39 VwVfG) sowie gegen das Grundrecht auf Berufsausübung (Art. 12 GG).

BET3000 sei sich bewusst, dass eine gerichtliche Auseinandersetzung langwierig sei. Dennoch wolle man ein Zeichen setzen – für sich selbst, aber auch für andere lizenzierte Anbieter, die sich zunehmend unter Druck gesetzt fühlen.

Eine Branche unter Beobachtung

Der Fall BET3000 ist kein Einzelfall. Seit der Gründung der GGL 2021 steht die Behörde immer wieder in der Kritik. Marktteilnehmer beklagen langwierige Prozesse, fehlende Transparenz und eine teils praxisferne Umsetzung der Regulierung.

In einem sich wandelnden Glücksspielmarkt, in dem legal operierende Anbieter um Vertrauen und Marktanteile kämpfen, kommt der Fall zur Unzeit. Die Branche beobachtet aufmerksam, wie die GGL mit der Situation umgeht – und welche Signalwirkung von dem Rechtsstreit ausgehen wird.

Jas Jasarevic

Jas ist ein ausgewiesener Experte im Bereich Casino und iGaming. Mit tiefem Verständnis für Spiele, Strategien und Bonusangebote analysiert er Trends und teilt seine Erfahrungen in klaren, praxisnahen Beiträgen. Seine Leidenschaft für...