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In Großbritannien nimmt die Diskussion um eine strengere Regulierung des Glücksspielmarktes wieder Fahrt auf. Die parteiübergreifende Parlamentsgruppe APPG (All-Party Parliamentary Group) hat Mitte Juli eine neue Untersuchung zur Glücksspielregulierung angekündigt. Ziel ist es, aktuelle Gesetze kritisch zu prüfen und konkrete Vorschläge für künftige Reformen zu erarbeiten.
Die Untersuchung läuft bis zum 12. September. In dieser Zeit werden gezielt Beweise und Einschätzungen von Expertinnen und Experten eingeholt. Auch öffentliche Sitzungen sind geplant. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Wirksamkeit bestehender Regelungen, Schnittstellen zur Gesundheitspolitik und Verbraucherschutz sowie wirtschaftliche Auswirkungen auf Finanz- und Steuerpolitik.
Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Umsetzung von Maßnahmen aus dem White Paper zur Glücksspielreform gelegt, darunter die Einführung eines verpflichtenden Abgabe-Systems für Anbieter, Einsatzlimits bei Online-Slots, verpflichtende Risiko-Checks und die Einrichtung eines unabhängigen Ombudsmanns. Auch Werberegelungen sollen kritisch hinterfragt werden.
Auch stationäres Glücksspiel im Visier: Kritik an bisherigen Reformen
Die APPG will sich nicht nur mit Online-Angeboten beschäftigen, sondern auch den landbasierten Glücksspielmarkt unter die Lupe nehmen. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob geplante oder bereits eingeführte Maßnahmen tatsächlich ausreichen, um problematisches Spielverhalten effektiv zu begrenzen.
Geführt wird die Gruppe von Sir Iain Duncan Smith, einem konservativen Abgeordneten und langjährigen Kritiker der Glücksspielbranche. Er betonte, dass zwar Fortschritte erzielt worden seien, diese aber nicht weit genug gingen. „Wir müssen sicherstellen, dass unsere Gesetze dem digitalen Zeitalter gerecht werden und den Schutz der Menschen in den Mittelpunkt stellen“, so Smith.
Auch Labour-Abgeordneter Alex Ballinger sieht großen Handlungsbedarf. Die Branche habe sich stark verändert, die Regulierung müsse nachziehen. In diesem Zusammenhang stellte er offen die Frage, ob Großbritannien ein komplett neues Glücksspielgesetz brauche.
Widerstand gegen Reformen: Kommission und Betreiber uneins
Während die APPG einen klaren Reformkurs einschlägt, gibt es auch kritische Stimmen. So äußerten sich Vertreter der Glücksspielkommission UKGC zuletzt zurückhaltend gegenüber den Forderungen des parlamentarischen Gesundheitsausschusses. Man habe zwar Verständnis für Sorgen rund um Spielsucht, sehe jedoch bei manchen Aussagen eine problematische Vermischung von Fakten und emotionaler Rhetorik.
Auch aus der Branche selbst gibt es Gegenwind. Einige Unternehmen warnen davor, dass neue Einschränkungen zu Marktverzerrungen führen könnten oder Spieler in illegale Angebote abwandern.
Dass jedoch Reformen Wirkung zeigen können, beweist ein aktueller Bericht der UK Gambling Commission. Dort wurde festgestellt, dass sich die Zahl der VIP-Spieler seit 2020 pro Anbieter um über 95 % reduziert hat.
Wie geht es weiter?
Noch bis Mitte September können Organisationen, Verbände, Wissenschaftler und Betroffene Stellungnahmen einreichen. Anschließend will die APPG konkrete Handlungsempfehlungen an die Regierung übergeben. Ob daraus ein neuer Gesetzesvorschlag entsteht oder bestehende Regelungen überarbeitet werden, ist noch offen.
Die politische Debatte rund ums Glücksspiel bleibt in Großbritannien weiter brandaktuell und könnte weitreichende Folgen für Anbieter wie Spieler haben.