Polymarket hat den Handelsplatz QCEX übernommen
Foto von Juan Carlos Ramirez auf Unsplash

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Das Blockchain-basierte Wett- und Informationsportal Polymarket hat den nächsten großen Schritt unternommen: Für rund 112 Millionen US-Dollar übernimmt das Unternehmen die QCEX Holding, Betreiber eines in den USA von der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) lizenzierten Derivate-Handelsplatzes (QCX, LLC) sowie eines Clearinghauses (QC Clearing LLC). 

Die Übernahme ebnet Polymarket den Weg, unter vollständiger regulatorischer Aufsicht in den US-Markt zurückzukehren.Während Polymarket bislang nur außerhalb der USA operierte, verschafft der Deal dem Anbieter künftig eine legale Grundlage, sein wachsendes Angebot an Prognosemärkten auch amerikanischen Nutzern zugänglich zu machen. Damit soll die Plattform laut Unternehmensangaben, derzeit weltweit führend im Bereich „Prediction Markets“, ihr Angebot für politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Ereignisse deutlich ausweiten.

Polymarket will Vertrauen durch Compliance und Lizenzen stärken

Die Integration der CFTC-Lizenzen war laut CEO Shayne Coplan längst überfällig. „Die Nachfrage nach verlässlichen Wahrscheinlichkeitsmärkten ist heute größer denn je“, erklärte Coplan. „Wir sehen enormes Wachstum – nicht nur bei Nutzern und Volumen, sondern auch im Vertrauen darauf, mit unseren Daten Klarheit in komplexe Sachverhalte zu bringen.“ Die Übernahme sei daher der nächste logische Schritt, um regulatorisch sauber und zukunftssicher in den USA Fuß zu fassen.

Der frühere QCEX-Gründer Sergei Dobrovolskii sieht im Zusammenschluss ebenfalls eine Chance: „Wir haben seit vier Jahren auf diesen Moment hingearbeitet. Gemeinsam können wir jetzt eine neue Stufe für Prognosemärkte erreichen – technologisch wie regulatorisch.“

Die Bedeutung des Deals zeigt sich nicht nur im Volumen: Allein im ersten Halbjahr 2025 wurden auf Polymarket rund sechs Milliarden Dollar an Vorhersagen platziert. Mit Prognosemärkten zu Wahlausgängen, geopolitischen Krisen oder gesellschaftlichen Trends etabliert sich die Plattform zunehmend als Stimmungsbarometer in Echtzeit.

Auch die kürzlich verkündete Partnerschaft mit dem sozialen Netzwerk X dürfte der Plattform zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffen – vor allem bei jüngeren Zielgruppen, die sich zunehmend auf dezentralen und transparenten Informationsquellen orientieren.

Politischer Streit um Glücksspielsteuern könnte den Markt zusätzlich befeuern

Der Schritt von Polymarket in einen vollständig regulierten Markt kommt zu einem spannenden Zeitpunkt. In den USA wächst der Druck auf die Politik, klare Regeln für Glücksspiele und Prognosemärkte zu schaffen.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich viele Spieler von der Politik im Stich gelassen fühlen. Zahlreiche Nutzer beklagen sich über intransparente Abgaben, fehlenden Schutz und wachsende Unsicherheit rund um legale Angebote. Die Debatte um eine gerechte Besteuerung von Wetten, Prognosen und Glücksspiel in den USA dürfte durch den Einstieg von Polymarket in den regulierten Markt noch an Schärfe gewinnen.

Für viele Marktbeobachter ist klar: Prognosemärkte wie Polymarket haben das Potenzial, langfristig eine wichtige Rolle im Zusammenspiel von Information, Politik und Wetten einzunehmen. Voraussetzung dafür bleibt jedoch ein stabiler rechtlicher Rahmen, der bei Nutzern und bei Behörden Vertrauen schafft.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...