Borussia Dortmund verzichtet im eSport weiterhin auf Glücksspiel
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Borussia Dortmund hat seine digitale Gaming-Strategie überarbeitet und sich dabei bewusst breiter aufgestellt. Statt wie bisher auf „BVB eFootball“ zu setzen, firmiert das Engagement des Vereins ab sofort unter dem Namen „BVB Gaming“. Diese Umbenennung ist nicht nur kosmetischer Natur. Sie signalisiert eine strategische Neuausrichtung des Vereins im digitalen Bereich.

„Fußball findet im Gaming-Kontext längst nicht mehr nur in klassischen Simulationen wie EA SPORTS FC statt“, sagt Alexander Mühl, Direktor Marketing und Digitalisierung beim BVB. Auch Spiele wie Roblox, Rocket League oder FIFA Rivals seien Plattformen, auf denen sich Fans intensiv mit dem Sport und dem Klub auseinandersetzen. Die neue Bezeichnung soll diesen Trend aufnehmen und neue Formate, Spiele und Zielgruppen erschließen.

Grenzen gesetzt: Keine Shooter, kein Glücksspiel

Trotz dieser Öffnung bleibt der BVB seinen Grundwerten treu. Klare Grenzen zieht man dort, wo es um moralisch oder rechtlich umstrittene Inhalte geht. Julian Schade, Manager Gaming beim BVB, stellt klar: „Wir wollen mutig sein, Neues ausprobieren und da sein, wo BVB-Fans sind – aber Shooter-Simulationen oder Glücksspiel schließen wir kategorisch aus.“

Der Schritt ist auch als Signal zu verstehen: Während viele andere Vereine eSport-Teams in Shootern wie Counter-Strike oder Call of Duty aufbauen oder mit Wettanbietern kooperieren, will sich Dortmund klar davon distanzieren. Entscheidend sei, dass ein „authentischer BVB-Bezug“ stets erkennbar bleibe, so Schade.

Lootboxen und Glücksspiel rücken stärker in den Fokus

Besonders Glücksspiel in Videospielen rückt international zunehmend in den Fokus von Regulierungsbehörden. Jüngstes Beispiel: In Südkorea wurde ein neues Gesetz verabschiedet, das Spieleentwickler verpflichtet, bei Lootboxen die exakten Gewinnwahrscheinlichkeiten anzugeben. Electronic Arts zog daraufhin Konsequenzen und stoppte den Verkauf von FC Points im Land.

Auch in Deutschland wird das Thema ernster genommen. Seit 2023 fließt das Vorhandensein von Lootboxen in die Alterseinstufung der USK ein. Ob der BVB bei zukünftigen Kooperationen auch diese Entwicklungen berücksichtigt, bleibt abzuwarten – die neue Gaming-Ausrichtung könnte auch hier mehr Verantwortung bedeuten.

Kooperation mit Konami und mobile Gaming-Ziele

Begleitend zur Neuausrichtung kündigte der BVB auch eine neue Partnerschaft mit dem japanischen Entwickler Konami an. Nach mehreren Jahren kehrt Borussia Dortmund damit als offizieller Partner in das Spiel „eFootball“ zurück. Der Signal-Iduna-Park wird detailgetreu abgebildet, ein eigenes eTeam stellt der Verein in dieser Saison jedoch nicht.

Stattdessen sind Fan-Turniere und interaktive Formate geplant. Der Fokus liegt auf mobiler Nutzung, da Konami mit eFootball stark auf den Mobile-Markt setzt.

In der Konsole bleibt EA SPORTS FC mit Blick auf die Virtual Bundesliga weiterhin gesetzt. Doch der Wechsel von „eFootball“ zu „Gaming“ zeigt: Borussia Dortmund versteht eSport und Gaming nicht mehr nur als Wettbewerb, sondern als moderne Fan-Kommunikation. Und darin steckt großes Potenzial.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...