Die Pläne für das Casino von Jay-Z am Times Square in New York nehmen Formen an
Foto von James Ting auf Unsplash

Wenn Sie über Affiliate-Links in unseren Inhalten einzahlen, erhalten wir möglicherweise eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Bei CasinoBeats stellen wir sicher, dass alle Empfehlungen sorgfältig geprüft werden, um Genauigkeit und Qualität zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie in unseren redaktionellen Richtlinien.

New York steht vor einer historischen Weichenstellung: Acht Großprojekte konkurrieren um nur drei begehrte Casino-Lizenzen für den Downstate-Bereich. Mitten im Rennen: der geplante „Caesars Palace Times Square“ (CPTS), unterstützt von Hip-Hop-Ikone und Unternehmer Jay-Z. Der Gründer von Roc Nation trat nun persönlich bei der ersten öffentlichen Anhörung des Community Advisory Committees (CAC) auf, um das Projekt zu präsentieren.

Jay-Z zeigte sich betont zurückhaltend, fast nervös, als er erklärte, dass es sich beim CPTS nicht um einen Angriff auf Broadway und Kulturmeile handle. Vielmehr wolle man das Angebot sinnvoll erweitern. Bereits vorab habe er Disney-CEO Bob Iger kontaktiert, um bestehende Produktionen wie „The Lion King“ zu sichern.

„Alles, was wir bei Roc Nation machen, schließen wir mit der Community kurz. Dieses Projekt ist da keine Ausnahme“, erklärte Jay-Z. Es sei die Vision, den Times Square nicht zu verdrängen, sondern als Ort für alle New Yorker weiterzuentwickeln – auch durch den gezielten Einsatz von eSport-Events und Entertainment-Formaten für eine jüngere Zielgruppe.

Klein gedacht, groß platziert: Das CPTS-Modell

Im Unterschied zu anderen Bewerbern setzt Caesars auf eine schlanke Struktur. Statt eines monumentalen Neubaus wird das Bürogebäude am Broadway 1515 umgebaut. Die geplanten unter 1.000 Hotelzimmer, vier Restaurants und der Verzicht auf ein Retail-Areal zeigen: CPTS will kein eigenes Mikrokosmos sein, sondern Besucher aktiv in die umliegenden Betriebe lenken.

Caesars-Finanzchef Brian Agnew kündigte ein Belohnungssystem an, mit dem Kunden im Casino verdiente Punkte auch in lokalen Geschäften einlösen können. „Wir schaffen ein Ökosystem, das unsere Nachbarn mit einbezieht“, so Agnew. Die Marke Caesars soll dabei für Luxus stehen, aber auf New Yorker Art – urban, verdichtet und integriert.

Die Kombination aus eSport-Events, reguliertem Glücksspiel und kleinteiligem Tourismuskonzept soll besonders bei jungen Zielgruppen punkten. Geplant ist unter anderem die Einbindung von digitalen Turnieren, Fan-Wettbewerben und eFootball-Aktionen mit lokalen Partnern. Es wäre das erste Mal, dass ein US-Casino eSport nicht nur als Gimmick, sondern als strukturellen Bestandteil in sein Konzept aufnimmt.

Konkurrenz und politischer Druck wachsen

Trotz prominenter Unterstützung steht das Projekt unter Druck. Insgesamt liegen acht Milliardenprojekte mit starker Konkurrenz aus Queens, Brooklyn und dem Umland im Rennen. Zwei Favoriten gelten als gesetzt: MGM Empire City und Resorts World NYC, beides bestehende Racinos mit schnellem Marktzugang. Damit bliebe nur ein Lizenzplatz für alle übrigen Bewerber aus Manhattan übrig.

Das CPTS wird zudem von Theaterverbänden kritisch gesehen, die eine Verdrängung bestehender Kulturbetriebe befürchten. Jay-Z und SL Green betonen hingegen den integrativen Ansatz. SL Green-CEO Marc Holliday präsentierte bei der Anhörung eine eindrucksvolle Karte aller Manhattan-Immobilien seines Unternehmens und versprach, „nicht gegen New York, sondern mit New York“ zu investieren.

Entscheidung bis Jahresende

Die CACs haben nun bis zum 30. September Zeit, um über die Projekte abzustimmen. Nur Bewerbungen mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit dürfen in die nächste Phase einziehen. Die finale Lizenzvergabe erfolgt durch die New York State Gaming Commission.

Der Ausgang des Verfahrens bleibt offen. Klar ist jedoch: Mit Jay-Z als Gesicht des Projekts und einem innovativen Mix aus Casino, Kultur und eSport bringt CPTS ein starkes Narrativ ins Rennen.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...