Daniel Henzgen hat ein Buch über Glücksspiel veröffentlicht
Foto von Jonathan Petersson auf Unsplash

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Daniel Henzgen, Mitglied der Geschäftsführung von Löwen Entertainment, rückt mit einem neuen Buch das Thema Glücksspiel in ein anderes Licht. Gemeinsam mit Politikberater Dominik Meier hat er beim Wirtschaftsverlag Springer das Werk „Der Mensch, das Spiel und der Zufall“ veröffentlicht. Der Untertitel lautet: „Eine historisch-systematische Annäherung an die Faszination des Gewinnspiels“. Die Autoren verzichten bewusst auf eine emotionale Betrachtung und beleuchten das Thema faktenbasiert.

Spieltrieb und Regulierung unter der Lupe

Das Buch zeigt, wie sehr das Spiel als kulturelles Element zum Menschen gehört. Henzgen und Meier analysieren historische Phasen der Zulassung und Ächtung. Heute, so ihr Befund, werde das Glücksspiel nicht mehr moralisch kritisiert, sondern als Krankheit definiert. Die Autoren sprechen von einer „Pathologisierung“.

In diesem Zusammenhang lehnen sie auch den Begriff „Glücksspiel“ ab. Sie bevorzugen die Formulierung „Gewinnspiel um Einsatz und Zufall“. Die Abgrenzung soll helfen, alte Stigmata aufzubrechen und die Debatte zu versachlichen.

Hintergrund und Motivation

Henzgen ist kein Unbeteiligter. Der promovierte Politikwissenschaftler ist seit 2014 für Löwen Entertainment tätig und dort Teil der Geschäftsführung. Das Unternehmen mit Sitz in Bingen gehört zur Novomatic-Gruppe. Diese erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro.

Parallel zu seinen unternehmerischen Aufgaben ist Henzgen politisch aktiv. Er spricht mit Abgeordneten, Behörden und Verbänden, besonders mit Blick auf die für 2026 geplante Evaluation des Glücksspielstaatsvertrags. Dabei geht es um mögliche Anpassungen, die bis 2028 gesetzlich festgelegt werden könnten.

Komplexes Regelwerk, schwierige Standorte

Henzgen kritisiert die föderale Struktur der Regulierung. Spielhallen würden häufig an abgelegene Orte verdrängt. In manchen Bundesländern gebe es Vorgaben, wie unbequem Stühle sein müssten oder dass kein Wasser ausgeschenkt werden dürfe. Die Spielotheken-Betreiber fühlten sich dadurch systematisch benachteiligt.

Anders verhalte es sich im Online-Bereich. Dort seien viele Anbieter schwer zu kontrollieren. 2024 wurden laut GGL 657 illegale Webseiten per Netzsperre blockiert. Für Spieler mit Suchtproblemen würden dort oft Schutzmechanismen fehlen, wie bspw. eine Sperre über das zentrale LUGAS-System.

Rezension und Resonanz

In der Februar-Ausgabe der Branchenzeitschrift games & business bewertet Rezensent Manfred Stoffers das Buch als aufklärerisch und sprachlich stark. Er hebt besonders die kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Regulierungsphase hervor. Für ihn liefern Henzgen und Meier ein differenziertes Bild und stellen das Spiel als anthropologische Konstante dar.

Stoffers ist selbst politischer Vorstand bei Merkur und teilt mit Henzgen die Geschäftsführung im Verband der Deutschen Automatenindustrie. Das Buch soll zur Meinungsbildung beitragen, auch über die Branche hinaus.

Ein Debattenbeitrag zur richtigen Zeit?

„Der Mensch, das Spiel und der Zufall“ erscheint zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Glücksspielregulierung in Deutschland erneut verändern könnte. Die Autoren liefern Argumente, historische Bezüge und eine andere Sprache für ein Thema, das oft in Vorurteilen verhaftet bleibt. Für Henzgen ist es darüber hinaus Teil eines langfristigen politischen Projekts.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...